Mittwoch, Januar 10, 2007

Zurück im Alltagstress angekommen

Einen Grossteil der Woche nach Israel hab ich ja nun verschlafen. Seit Montag ist aber wieder der Normalzustand eingetreten, denn die Uni ist nach dem Jahreswechsel wieder losgegangen.
Alles wie gehabt- sehr stressig, da jetzt bald wieder die Klausurphase und danach auch wieder die Zeit für Hausarbeiten losgeht. Hab aber heute zumindest schon mal bescheid bekommen, dass ich nächste Woche nicht 2 Referate hintereinander halten muss, da sich mein Blockseminar um 2 Wochen verschiebt. Ist zumindest schonmal eine Erleichterung.
Morgens komme ich absolut nicht aus dem Bett, weil mein Biorythmus doch noch etwas durch den Wind ist, denn normalerweise nutze ich die letzte Woche vor den Ferien um meine innere Uhr zu stellen.
Na schauen wir mal, wie dieses Jahr so wird...

Donnerstag, Januar 04, 2007

Ablauf des Projekts in Jerusalem im Rückblick

Montag, 18.12.06
Zu allererst mussten wir ja mal von unserem Vorbereitungswochenende in der Jugendherberge am Potsdamer Platz zum Flughafen kommen. War gut lustig, da wir mit gesamter Besatzung im Berufsverkehr den Bus genommen haben- also stehen ohne umzufallen. David hatte sein Angebot wahrgemacht und ist am Ostbahnhof in die Regionalbahn zugestiegen, um mich noch mit zum Flughafen zu bringen. In die Abflughalle durfte er garnicht mehr mit rein. Da standen wir dann 3 Stunden und die Sicherheit hat sich wirklich viel Zeit gelassen, um uns nacheinander über den geplanten Aufenthalt in Israel zu befragen. Eine 3/4 Stunde vor Flug wurden Gerlinde und Jan auch langsam unruhig, dass der Flieger ohne uns geht. Aber wir habens geschafft.
- Ankunft
Erste Eindrücke kamen dann von der Taxifahrt vom Flughafen in Tel Aviv zur Herberge in Jerusalem- eigentlich eine Ralley zwischen den Fahrern, man sollte nicht vorne sitzen, um alles zu sehen.
- Kennenlernrunde
Wir wurden ja schon vorgewarnt, dass es nur 6 israelische Teilnehmer gibt.
Dienstag
- Zeitsprung
Vormittags sind wir zum Time Elevator gefahren, eine Art 3D Kino mit beweglichen Sitzen. Dort haben wir uns einen Film zu der 3000 jährigen Geschichte von Jerusalem, praktisch als Vorbereitung für den nachfolgenden Stadtrundgang.
- Altstadttour
Ein Marathonlauf durch die verwinkelten Gassen und Basare der Altstadt, wobei uns die Verkäufer teilweise regelrcht in ihre Läden gezogen habe. Natürlich waren wir auch an der Westmauer des Tempelbergs. Eigentlich hat fast jeder von uns einen Wunschzettel in der Klage mauer hinterlassen. Den Großteil von Jesus`Kreuzweg sind wir gegangen, wobei sich allerdings keiner diese riesige Holzkreuz auf den Buckel schnallen wollte, was natürlich möglich wäre. Als es dann langsam dunkel wurde, sind wir aus der Grabeskirche herausgekommen, die schon durch ihre Architektur (eine Mischung aus etlichen Jahrhunderten) doch sehr eindrucksvoll war.


Mittwoch
- Yad Vashem
Eigentlich ein Grund zum Nachdenken, warum in Israel das grösste Holocaustmuseum auf der Welt steht, dabei hat diese Staat damals noch nicht einmal existiert.
Wir hatten natürlich eine Führung, jede Gruppe in ihrer eigenen Muttersprache, damit keiner etwas nicht versteht. Wobei ich persönlich sagen muss, dass ich dabei nicht viel neues erfahren habe, sondern mir viel lieber die Tonbandaufnahmen oder Filmausschnitte angeschaut hätte. Abgesehn von dem riesigen Archiv. Leider hatten wir für die gesamte Ausstellung gerade einmal 3 Stunden, wobei ich schon im jüdischen Museum hier in Berlin diese Zeit brauche, obwohl ich es schon kenne. In Yad Vashem kommt ja noch das gesamte umliegende Areal mit dazu, wo sich noch andere thematische Orte befinden. Fazit: Ich muss dort nochmal einen ganzen Tag hin.
- Zeitzeugengespräch mit Shlomo Perel
Es sind bestimmt schon knapp 10 Jahre her, das ich mal das Buch "Hitlerjunge Salomon" gelesen habe- den Film hab ich mir nie angeschaut. Jetzt hatten wir die Möglichkeit, nachdem er uns seine Geschichte noch einmal erzählt hatte, mit ihm zu reden.
Ein sympatischer alter Mann, der sogar irgendwann wie so in der deutschen Sprache drin war, dass er vergessen hatte, für die Israelis zu übersetzen.
Meine offen gebliebene Frage: Hat man ihm je Vorwürfe von deutscher oder jüdischer Seite für sein damaliges Handeln gemacht?
- ASF- Freiwilligen- Treffen
Sehr langatmig und dann wurde es zu einer Abtreibungsdebatte (so eine Art Babycaust).
Donnerstag
- Treffen mit Neueinwanderern
- Museumsbesuch Hatefer
Hat mich doch serh stark an den Kunstunterricht in der Schule erinnert, weil wir trotz über die Tage stark zunehmender Müdigkeit, wegen Schlafentzuges, gezwungen waren, Bilder oder andere Werke zu interpretieren.
Auf jeden Falle interessant, da der isrraelisch- palästinensische Konflikt hierbei eine wesentliche Rolle spielte.
Freitag
- Nachlaot Tour, Treffen mit Ultraorthodoxen
- Machne Yehuda Markt
- Anreise zu Gastfamilien
Da auf Grund der doch relativ kleinen Anzahl israelischer Teilnehmer auch die Anzahl der Gastfamilien sehr gering war, bestand meine im Wesentlichen eigentlich aus Nataneal, der mich das Wochenende gut augehalten hat.
Er gat mich am Haauptbahnhof abgeholt und dann waren wir lecker Fisch einkaufen. Die Beweise zeigen: er hat gekocht.
Zum Sonnenuntergang waren wir auf dem Skopusberg (Uni) und haben uns das Konzert der Minarette in der Altstadt angehört und konnten sogar bis nach Jordanien schauen. Ein sehr schöner Abend auf jeden Fall.


Samstag
- Gastfamilienaufenthalt
Sein Plan war, zu einer befreundeten Familie nach Tel Aviv zu fahren, also hat er mich kurzerhand mit eingepackt. Nach dem Channukah- Abschlussessen waren wir dann noch im Kino an der Strandpromenade.

Sonntag
- Rückkehr von Gastfamilien
Übernachtet hatten wir in Tel Aviv und haben uns dann mit dem Bus von dort wieder auf den Rückweg gemacht. Heiligabend wollten wir wieder in der Gruppe verbringen.
- Weihnachtsgottesdienst in Betlechem
Da die Israelis nicht mit in die Westbank durften, sind wir anderen mit einer grösseren deutschen Gruppe nach Betlechem gefahren, um in der Weihnachtskirche dem Gottesdienst beizuwohnen. Auch Machmud Abbas mit Kolonne und etliche international Vertreter waren dabei. Die Predigt und Gesänge fanden in Arabisch, Englisch und Deutsch statt, was glaube ich noch niemand von uns vorher erlebt hatte.
Montag
- Freizeit in Jerusalem
Eigentlich im Wesentlichen: Shopping, shopping, shopping und natürlich auch Seiten vor allem der Altstadt entdecken, die wir n och nicht gesehen haben, wie den arabischen Markt und das Damaskus- Tor. Man muss sich dabei in den Gassen eine Enge vorstellen, wie zu den besten Zeiten der Loveparade.
Dienstag
- Fahrt zum Toten Meer, Massada, Ein Gedi
Hat bei mir nachweisslich bleibenden Eindruck hinterlassen, ob mit Narben wird sich noch zeigen.

Mittwoch
- Tel Aviv, Treffen mit Gastarbeiterorganisation
Letztendlich wirklich nur Treffen mit einer Vertreterin einer Organistaion, wobei sich im Nachhinein eine heftig Diskusion, über Prostitution entbrannt hat.
- Treffen mit äthiopischen Juden
Zu diesem Thema kann ich auf jeden Fall den Film "Geh und lebe!" empfehlen, den wir uns letztes Jahr mit den Goonies angeschaut haben.



Donnerstag
- Abschlussdiskusion
- Treffen mit Homosexuellen

Freitag, 29.12.06
- Rückflug

Dienstag, Januar 02, 2007

Nehme mit, was ich kriegen kann...

... hat sich ja nun schon grösstenteils rumgesprochen, dass ich mir was schönes mitgenommen habe.
Am Freitag hiess es ja noch Lungenentzündung und heute zu Check Up beim Hausarzt Bronchitis. Habe voll die Dröhnung abbekommen. Aber die Mama hat sich gfreut, als ob sie nicht schon genügend Kranke auf Arbeit zu pflegen hätte. Eigentlich habe ich seit meiner Ankunft bgesehen von den Ausflug zu meinen Ellis und den Kurztrip mit ihnen zur Metro nur gepennt.
Meine lieben Mitbewohner haben sich schon gefreut mich heute auch mal ausserhalb von meinem Bett und länger als eine Stunde wach zu sehen.
David wollte mich auch gleich an den Herd verbannen zum Essen machen, weil er bei Karen Gardinen anbringt- hab schon wieder gut zurückgemotzt, also gehts bergauf. Kann ihm ja noch immer androhen ihn anzuhusten. Klappt meistens noch.
Sylvester war so ruhig wie noch nie. Dave und ich haben alleine gefeiert. Waren erst lecker essen und sind dann kurz vor Mitternacht auf die Warschauer Brücke- so voll, wie die Strasse des 17. Juni. Jetzt weiss ich auch wieder, warum ich diese Stadt so mag- wunderschön das Feuerwerk über den Dächern.
Zum Ausklang haben wir uns dann noch einen Wohnungsbrand auf dem Weg nach Hause angesehen. Wie romantisch ;-)